Chronische Erkrankungen und Disease-Management-Programme
Menschen mit chronischen Erkrankungen sind einerseits häufig durch diese Erkrankungen selbst und deren Folgeerkrankungen in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt, andererseits ist die Behandlung dieser Krankheiten sehr teuer. Deshalb wurden vor vielen Jahren bereits Überlegungen angestellt, wie die Behandlung verbessert und damit Beeinträchtigungen der betroffenen Menschen reduziert werden können, ohne dass parallel dazu die Kosten für die Gemeinschaft aller Versicherten aus dem Ruder laufen.
In diese Diskussion haben sich auch der Gesetzgeber und alle wichtigen Gremien im deutschen Gesundheitssystem eingeschaltet. Das Ergebnis dieser Diskussion sind die Disease-Management-Programme, die auch strukturierte Behandlungsprogramme oder Chronikerprogramme genannt werden. Für folgende Krankheiten gibt es momentan im hausärztlichen Bereich entsprechende Programme:
Die Programme umfassen für die teilnehmenden Patienten regelmäßige Arzttermine mit Beratungsgesprächen und Untersuchungen sowie die Vermittlung von Hintergrundinformationen zum Beispiel durch Schulungen. Denn man weiß, dass nur der Patient die Behandlung gut unterstützen kann, der viele Informationen über seine Erkrankung erhalten hat.
Arztpraxen, die eine Behandlung im Rahmen von Disease-Management-Programmen anbieten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen und festgelegte Qualitätsanforderungen einhalten. Beispielsweise erfolgt die Behandlung der Erkrankung nach "evidence based medicine", was bedeutet, dass die Behandlung durch aktuelle wissenschaftliche Studien abgesichert und anerkannt ist. Außerdem ist genau festgelegt, bei welchen Problemen eine Weiterleitung des Patienten an Fachärzte oder Krankenhäuser erfolgen muss.
Die Krankenkassen als Kostenträger haben natürlich auch ein Interesse an der Teilnahme möglichst vieler Patienten. Sie schreiben daher alle Betroffenen an, um sie zur Teilnahme zu motivieren. Die Teilnahme ist freiwillig und kann jederzeit beendet werden!